Im Rahmen des Studiums Digital Ideation an der Hochschule Luzern haben wir im Auftrag von Migros Online uns mit ihrer Hypothese "Eine jüngere Generation will eine schnellere Lieferung und eine kleinere Mindestbestellmenge" beschäftigt. Wir untersuchten wie ein solcher Service aussehen könnte, in dem wir basierend auf Interviews Ideen generierten, diese in Figma mit einem Prototyp umgesetzt haben und ein User Testing durchgeführt haben. Mit den Erkenntnissen des Testings haben wir unsere Idee nochmals ausgearbeitet.
Problem Statement
Wir definierten die Zielgruppe und sind durch quantitativen Interviews ihren Bedürfnissen und Problemen auf den Grund gegangen. Das resultierte in zwei Problem Statements: 
Zu den Lieferzeiten: Die junge Generation hat das Problem, dass die Lieferung beim Lebensmittel-Online-Shopping die Freizeitplanung erschwert. Eine ideale Lösung macht ihren Alltag unabhängig von der Lieferung während sie den Onlineshop als praktisches Hilfsmittel ansehen.
Zu der Mindestbestellmenge: Die junge Generation hat das Problem, dass die Mehrkosten der Lieferung ihre Budgetplanung beeinflusst. Eine ideale Lösung reagiert flexibel auf das Budget während die Attraktivität des Online-Shops steigt. 
Ideation
Mit unserem definierten Problem-Statement starteten wir ein "Crazy 8s" Durchlauf, bei dem jeder in 8 Minuten 8 Ideen generiert. Diese bewerteten wir untereinander und arbeiteten 5 Ideen genauer aus, die wir Migros Online vorstellten.

Crazy 8s

Prototyp
Basierend auf der Rückmeldung von Migros Online haben wir zwei Ideen zu einem low fidelity Prototyp in Figma ausgearbeitet.
1. Wir zeigen Kunden und Kundinnen auf, dass sie trotz den Lieferkosten immer noch Geld gespart haben, mit ihren eingekauften Aktionen. Diese Anzeige wird nur gemacht, sofern sie auch wirklich Geld gespart haben.
2. Kunden und Kundinnen können ein "Lieferpooling" machen (ehemals "Lieferpartner wählen"). Das heisst, dass wenn Menschen in der Nähe im gleichen Zeitslot eine Lieferung bestellen, sie sich den Mindestbeitrag und die Lieferkosten teilen können, währenddessen sie nach wie vor ihre eigenen Warenkörbe haben. 
Testing und Findings
Über Testingtime haben wir einen etwa 30 Minütigen moderierten remote Benutzertest gemacht, mit dem Ziel herauszufinden, wie die Ideen bei der Zielgruppe ankommen und ob sie verstanden werden. 
Die wichtigsten Findings des Testings waren:
1. Die Hälfte der 6 Teilnehmenden haben die Lieferpooling-Idee verstanden. Die Idee hiess zu diesem Zeitpunkt noch "Lieferpartner". Andere meinten man müsse im gleichen Haushalt sein oder ein anderes Unternehmen als Migros liefert den Einkauf.
2. Das Wort "Lieferpartner" wurde nicht verstanden, respektive anders interpretiert.
3. Die Idee mit dem gesparten Geld war für die Teilnehmenden nicht relevant. 
4. Die Idee dass er Mindestbestellwert kleiner wird (50.— anstatt 99.—) bereitete Freunde und setzt die Hemmschwelle zum Lebensmittel Online bestellen herunter.
5. Alle Teilnehmenden können sich vorstellen, die Lieferpooling Idee zu nutzen und eine Person kann sicfh sogar vorstellen, dafür vom jetzigen Lieferant zu Migros zu wechseln.
Iteration mit einer Umfrage
Mit den Erkenntnissen des Testings haben wir eine unmoderierte Umfrage auf GoogleForms erstellt um herauszufinden, ob der Begriff "Lieferpooling" besser funktioniert und ob die Menschen die die Umfrage ausgefüllt haben auch offen sind, ihre Lieferkosten und den Mindestbestelltwert mit Anderen zu teilen.
70 Menschen haben mitgemacht und wir haben unter anderem herausgefunden, dass "Lieferpooling" zwar besser funktioniert als "Lieferpartner", aber ohne Kontext immer noch nicht verständlich ist. Bemerkenswert ist auch, dass die Teilnehmenden vor allem ein Potential für diese Art einzukaufen bei älteren Menschen sehen. Die Menschen können sich vorstellen, Lieferpooling zu verwenden — besonders die, die bereits (ab und zu) Lebensmittel online einkaufen.
Team und Aufgabenteilung
Natalie Schneider, Joel Lüthi und Jeannine Kämpfer
April 2021, Hochschularbeit, etwa 180 Stunden Aufwand

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